Im Hogwarts der Theologie: Studieren in Salzburg
Foto: Martin Dürnberger
Podcast vom 16. Februar 2023 | Gestaltung: Henning Klingen*
Auf meiner Tour durch die österreichischen Unis steht heute Salzburg auf dem Programm. Die dortige Katholisch-Theologische Fakultät liegt mitten in der Altstadt. Vom Bahnhof aus in gut 20 Minuten zu Fuß erreichbar. Und das lohnt sich, also der Fußweg, denn man nähert sich dieser unwirklich-schönen Kulisse der Mozartstadt auf diese Weise gemütlich von Norden her kommend.
Man überquert die Salzach über den Marko Feingold-Steg, hat die Altstadt mit der über ihr thronenden Festung Hohensalzburg vor sich, zur Rechten den Mönchsberg. Es geht durch kleine Gassen und Passagen – und mittendrin schließlich findet man gleich gegenüber der Felsenreitschule, der zentralen Spielstätte der Salzburger Festspiele, die Katholisch-Theologische Fakultät. Nicht zufällig. Denn die Fakultät ist – was wir gleich noch hören werden – aufs Engste mit der Universität und der Stadt Salzburg verbunden.
Ich habe mich in bewährter Manier verabredet mit Studierenden wie Lehrenden. Die Studis haben – natürlich – den Vortritt. Sie treffe ich, wie es sich gehört, zwischen den Lehrveranstaltungen im Foyer der Fakultät.
Katharina: "Ich heiße Katharina, ich bin 20 Jahre alt und ich komme aus Norddeutschland, aus Hannover. Und ich studiere hier an der Fakultät den neuen Studiengang Christian Culture, Change & Communication - Christliche Kultur, Transformation & Kommunikation. Wir sagen 4C dazu."
Fiona: "Hallo, ich bin Fiona. Ich komme eigentlich aus Kanada, habe aber auch deutsche Wurzeln, spreche deshalb auch Deutsch. Ich bin seit anderthalb Jahren in Salzburg, um hier an der Theologischen Fakultät Philosophie zu studieren."
Markus: "Bei mir ist es nicht ganz so international. Ich bin Markus, ich komme aus Salzburg. Ich war schon immer hier, bleibe auch sehr gerne hier. Ich studiere Katholische Fachtheologie im dritten Semester."
Persönliche Betreuung und Freude am Diskurs
Warum habt ihr euch Salzburg ausgesucht als Studienort?
Fiona: "Für mich war es hauptsächlich die Natur. Also Salzburg ist ja mitten zwischen den Bergen und eine viel kleinere Stadt als etwa Wien, und als internationaler Student kommt man sehr leicht in österreichische Universitäten rein."
Katharina: "Ich habe es mir tatsächlich wegen des Studiengangs ausgesucht. Das, was ich studiere - 4C - ist einzigartig. Den Studiengang gibt es erst seit diesem Jahr und auch nur hier in Salzburg und deswegen war es relativ klar für mich, dass ich dann auch nach Salzburg komme."
Markus: "Für mich als Salzburger war es ebenfalls klar, dass ich hier studiere. Ich singe hier auch schon sehr lange in einem Chor, bin hier zuhause und will auch bleiben."
Was ist das Besondere an der Theologie hier in Salzburg? Warum sollte man hier herkommen und genau hier studieren?
Katharina: "Der Umgang hier ist sehr familiär. Das heißt, man kennt sich, kennt Namen und Gesichter. Manche der Profs kennen sogar ihre Studenten beim Namen. Ich habe vorher in einer anderen Stadt studiert, wo in meinem Studiengang 800 Studenten waren, und da war ich nur eine Nummer. Also da hätte ich auch das ganze Studium durchgehen können, ohne jemals mit jemandem zu sprechen, weil so viele Menschen in den Vorlesungen saßen. Und das ist hier ganz anders, einfach weil es viel kleiner ist."
Fiona: "Das Beste an der theologischen Fakultät ist auf jeden Fall das 'Studzi', das Studierendenzimmer. Das ist ein toller Ort, weil als Philosophiestudent würde man sonst überhaupt nicht die Fachtheologen und die Religionspädagogen und alle weiteren an der Fakultät kennenlernen. Das ist ein Ort, wo wir einfach zusammenkommen zwischen Vorlesungen. Es gibt eine Kaffeemaschine, was natürlich super ist, und es hat es für mich sehr leicht gemacht, andere Studis kennenzulernen."
Markus: "Was mich sehr beeindruckt ist, wie nahbar die Professoren sind. Die diskutieren sehr gerne. Man kann immer E-Mails schreiben, kommt sofort ins Gespräch. Das ist das, was für mich das Studieren ausmacht, dass ich wirklich mit Professoren reden kann und die verschiedenen Zugänge lerne. Jeder Professor hat ja doch wieder einen eigenen theologischen Zugang. Es wird auch sehr geschätzt, wenn man eine eigene Meinung entwickelt, das ist wirklich das Besondere. Und das spornt mich auch total an."
Die Studierenden Katharina, Markus und Fiona
Verbindung von Theorie und Praxis
Als Theologie-Studierender ist man ja irgendwie auch wie von einem anderen Planeten für manche anderen Leute. Wie empfindet ihr das? Macht ihr diese Erfahrung auch, dass Leute erstmal fragen, was ihr denn mit dem Studium machen wollt?
Fiona: "Das ist sowohl bei Theologie wie auch bei Philosophie so. Das ist immer die erste Frage: Und was machst du damit? Man lernt einfach, damit umzugehen. Ich weiß nicht. Wie ist es für euch?"
Markus: "Ich habe bislang eigentlich nur gute Gespräche gehabt, wenn ich mit Leuten über mein Studium rede. Also ich merke, dass echt noch Interesse da ist und man schnell mal ins Gespräch kommt. Und da bin ich dann froh, dass ich durchs Studium vielleicht ein bisschen mehr Wissen habe, das ich dann mit einbringen kann in der Diskussion. Also ich rede gerne darüber, warum ich studiere und mein Ziel wäre es, mal Professor zu werden."
Fiona: "Okay, das finde ich interessant, weil bei mir ist die Reaktion bei Philosophie in bestimmten Kreisen oft eher negativ. Oft wissen Leute einfach nicht, was der Sinn darin sein soll. Vor allem in meiner Arbeitswelt: ich arbeite nebenbei in der Pflege. Und das erscheint es einfach als absurd, Philosophie zu studieren, weil es so unpraktisch ist für die Leute."
Und was willst du tatsächlich mit christlicher Philosophie nachher beruflich machen - bzw. ihr mit euren Studiengängen?
Fiona: "Also so konkret habe ich noch keinen Plan. Also erst mal noch Master dranhängen und weiter studieren. Aber meine große Vorstellung ist, irgendwann meine theoretische Arbeit in der Philosophie mit meiner praktischen Arbeit in der Pflege zu verbinden."
Katharina: "Also das Ziel des Studiengangs, den ich studiere, ist, dass man eine breitere Ausbildung bekommt, als wenn man nur Theologie studiert. Der Studiengang hat quasi die Not erkannt, dass viele Menschen, die Theologie studieren, sich super auskennen in theologischen Fragen. Aber gerade wenn sie dann in der Kirche arbeiten oder in der Diakonie oder wo auch immer, hat der Alltag auch praktische Anforderungen, die man als Theologiestudenten nicht unbedingt bewältigen kann. Deswegen habe ich in meinem Studiengang auch Grundlagen der BWL und der Kommunikationswissenschaften. Wir haben Module, wo es um Rechnungslegung geht im kirchlichen Kontext oder um Immobilienmanagement um im kirchlichen Kontext. Und es geht darum, dass Menschen, die später für die Kirche arbeiten wollen und wissen, dass da auch Veränderung notwendig ist, dass die einfach Handwerkszeug haben, um diese Herausforderungen auch zu bewältigen. Daher ist dieser Studiengang so einzigartig: Wir sitzen als Theologie-Studierende auch an anderen Fakultäten in Vorlesungen. Die finden das manchmal sehr komisch, aber ich finde es sehr wichtig, dass wir als Theologen und auch als Christen unterwegs sind, an anderen Fakultäten und mit Leuten ins Gespräch kommen. Und genau diese Not trifft auch der Studiengang, den ich studiere. Übrigens: Ich bin nicht katholisch! Und ich studiere - was seltsam klingen mag - dennoch an der katholischen Fakultät. Ich bin als Freikirchlerin aufgewachsen. Meine Eltern waren Baptisten und haben mich auch so erzogen. Und die Einzigartigkeit des Studiengangs hat aber einfach mich dazu gebracht, dass ich gesagt habe: Ich glaube, dass es so wichtig ist, das zu studieren, dass ich es in Kauf nehme, an einer Fakultät zu studieren, die nicht meine eigene Konfession abbildet. Aber ich empfinde das total als Vorteil, weil die Leute hier total offen sind, auch für Leute, die nicht katholisch sind und ich mich richtig wohl fühle. Und natürlich hat man mal spannende Diskussionen in den Vorlesungen oder in Seminaren. Aber grundsätzlich ist hier so eine Gemeinschaft, dass ich mich total angenommen fühle."
Du hast genickt, Fiona...
Fiona: "Ja, auch ich bin nicht römisch-katholisch. Ich bin 'anglo-katholisch', das gibt es in Österreich nicht. Es kommt aus der anglikanischen Kirche. Wir sind quasi eine katholische Version des Anglizismus."
Nun werden ja studentische Biografien nicht nur dadurch entschieden, wo es das tollste Fach gibt oder wo die tollsten Profs oder Lehrende sind, sondern ganz viel aus dem Bauch raus, dass man sich einfach wohlfühlen muss in einer Stadt, in die man hineingeht, wo man studiert, wo man lebt. Was könnt ihr Studierenden zum Ankommen empfehlen? Wohin sollten die sich wenden?
Fiona: "Also ich habe Gemeinschaft gefunden bei der KHG, der Katholischen Hochschulgemeinde Gemeinde. Die haben coole Events und da habe ich echt viele Leute kennengelernt und das war für mich vor allem nach der ganzen Coronazeit ein richtig guter Startpunkt."
"Der Vergleich mit Hogwarts liegt mir hin und wieder auf der Zunge"
Studis, wie man sie sich nur wünschen kann – motiviert, überzeugt vom Standort und vom Fach, engagiert und mit hohen Zielen. Sehen das die Lehrenden auch so? Zum Gespräch treffe ich den aktuellen Dekan der Fakultät, Prof. Michael Zichy, und den Fundamentaltheologen und Obmann der Salzburger Hochschulwochen, Prof. Martin Dürnberger. Stilecht an der Kaffeemaschine, und dann – ebenso stilecht – zum Interview in der Fakultätsbibliothek.
Prof. Michael Zichy und Prof. Martin Dürnberger
Zichy: "Mein Name ist Michael Zichy. Ich bin Professor für Philosophie am Fachbereich Philosophie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Salzburg und momentan zeitgleich Dekan dieser Fakultäten. Eine Aufgabe, die ich sehr gerne mache, aber - das will ich auch dazu sagen - die sehr aufwendig ist."
Dürnberger: "Mein Name ist Martin Dürrnberger, ich forsche und arbeite hier im Bereich vor allem der Fundamentaltheologie. Ökumene ist auch dabei, auch viel Zeitdiagnose. Und zeitgleich bin ich Obmann der Salzburger Hochschulwochen, die ähnlich zeitintensiv sind, aber auch Spaß machen."
Vielleicht beginnen wir damit, dass ihr kurz darstellt, wie eure persönliche Biografie mit Salzburg verwoben ist. Warum seid ihr hier? Warum sitzen wir hier miteinander?
Zichy: "Für mich war während der Schulzeit schon relativ bald klar, dass ich christliche Philosophie studieren will. Und da gibt es in Österreich genau zwei Standorte, nämlich Innsbruck und Salzburg. Und da war einfach Salzburg der attraktivere. Und dann hat es sich so ergeben, dass ich über das Studium in die Wissenschaft hineingewachsen bin. Ich wurde dann relativ bald nach meinem Abschluss wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Projekt, in dem ich dann auch meine Dissertation geschrieben habe und ging dann nach München für doch längere Zeit. Und dann hat mich das Glück wieder nach Salzburg zurückgespült."
Dürnberger: "Es war in gewisser Hinsicht ähnlich. Bei mir war auch eigentlich in der Oberstufe schon klar: Theologie, Religion, das interessiert mich, das werde ich studieren. Ich war dann auf der Suche nach entsprechenden Möglichkeiten, in Österreich ein theologisches Studium oder theologische Studien zu beginnen. Ich habe mir noch als Schüler die Wiener Fakultät angesehen, habe aber dann einen Weg eingeschlagen, den viele Oberösterreicher wählen: Mich hat es nach Salzburg verweht, auch aus anderen biografischen Gründen, die mit einer Beziehung zusammenhängen. Ich habe also hier studiert, bin dann ins Referendariat gegangen, sprich: ins Schulpraktikum, war dann interessanterweise am gleichen Institut wie du in München - und bin von dort dann an die Theologische Fakultät nach Köln zur Hans-Joachim Höhn gegangen. Da war ich einige Jahre, ehe ich dann auch wieder nach Salzburg zurückgekehrt bin."
Was zeichnet denn - mal abgesehen von einem hohen Lebensstandard, einer hohen Lebensqualität in der Stadt - die Theologische Fakultät in Salzburg in besonderer Weise aus? Warum sollten junge Studierende hier herkommen?
Dürnberger: "Ein wichtiger Punkt ist schon der Standort. Der Vergleich mit Hogwarts, der mir hin und wieder auf der Zunge liegt, ist ja nicht ganz so weit hergeholt, denn man ist hier mitten in der Altstadt in einer der schönsten Städte Mitteleuropas. Also das Ambiente, das Umfeld ist schon großartig. Und das beflügelt auch intellektuell. Außerdem haben wir ein Zentrum zur Erforschung des christlichen Ostens hier, das ist schon einzigartig. Wir haben ein Zentrum für Ethik und Armutsforschung und sind damit wirklich an Fragen der Zeit dran. Wir haben ein Zentrum für Theologie Interkulturell und Studium der Religionen. Das ist so anderswo nicht gibt. Das heißt, man hat viele Schwerpunkte, die es wirklich spannend machen, hier zu arbeiten. Und auch das ist ein wichtiger Punkt für mich: Man hat Freiheiten, um Neues auszuprobieren. Mein persönliches Lieblingsbeispiel sind natürlich die Salzburger Hochschulwochen, eine altehrwürdige Sommeruniversität seit 1931, die zugleich den Raum bietet, da was Neues auszuprobieren. Diese Kombi gefällt mir ausgesprochen gut."
Nun ist ja in den letzten Wochen und Monaten immer mal wieder die Rede davon gewesen, dass die Studierendenzahlen in der Theologie in den Keller gerutscht sind. Was tut denn die Fakultät in Salzburg, um da das Ruder da herumzureißen?
Zichy: "Den Trend sehen wir natürlich schon seit langer Zeit und offenbar dürfte es dieses Semester besonders arg gewesen sein. Aber nicht in Salzburg! Und das, was dazu beigetragen hat, ist die Entwicklung eines neuen Studiums, das am 1. Oktober begonnen hat ("4C"). Das ist ein Studium, in dem theologische Grundkompetenzen mit Kompetenzen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften oder des Managements und der Kommunikationswissenschaften kombiniert werden. Und es ist ein Studium, was schon von den Inhalten her hochspannend ist und das gleichzeitig hervorragend vorbereitet für Dienste sowohl innerhalb der Kirche, aber auch außerhalb, im Wirtschaftsbereich oder in vielen gesellschaftlichen Bereichen."
Dürnberger: "Da kann ich tatsächlich auch gut anschließen, weil ich in diesem neuen Studiengang auch Lehrveranstaltungen habe. Dort erlebt man eine neue, frische Generation von Studierenden, die auch anders sozialisiert sind. Da sind nicht nur KatholikInnen beispielsweise, sondern es ist bunt gemischt. Da gibt es Leute, die interessieren sich für christliche Kultur, Kommunikation und Transformation und sagen: 'Da will ich rein, da gibt es ein Orientierungsbedürfnis. Ich will diese Grundlagen der eigenen Traditionen, Traditionen kennenlernen'. Also da tut sich tatsächlich etwas, auch wenn man nicht kleinreden darf, dass es mit den Studierendenzahlen insgesamt schwierig ist. Aber auch da braucht es wieder einen größeren Rahmen, denn das betrifft nicht nur die Theologie, sondern es betrifft auch Geisteswissenschaften, Kulturwissenschaften insgesamt. Und wenn jetzt die künstliche Intelligenz uns dann auch noch die Codes abnimmt zum Programmieren, dann betrifft es auch noch mal ganz andere Studienfächer. Ich glaube, wir stehen insgesamt, was Uni betrifft, in einer riesigen Transformation und die merkt man bei uns halt auch."
Zichy: "Was man vielleicht noch ergänzen sollte: Wir haben jetzt dieses eine neue Studium, das wirklich ein Riesenerfolg ist und bei dem allein 31 Leuten begonnen haben, was für eine theologische Fakultät so enorm ist. Aber was wir auch sehen: durch den Erfolg dieses Studium werden andere Studien an unserer Fakultät mitgezogen. So sind beispielsweise die Zahlen in der katholischen Fachtheologie sehr gut dieses Semester."
Stadtspaziergang mit grandiosen Ausblicken
Motivation und Zuversicht also auch unter den Lehrenden. Wenn das mal keine Vorlage, keine positiv stimmende Einladung an potenziell neue Studis ist! Aber was bei allen angeklungen ist, das möchte ich ja jetzt auch noch mal live und in Farbe erleben: Den Blick nämlich auf das Hogwarts der Theologie und die Schönheit Salzburgs von oben. Dazu bietet sich ein kurzer Aufstieg an, denn nur wenige Schritte von der Fakultät entfernt geht es bergauf. Gemeinsam mit Martin Dürnberger auf den Spuren der Stadt-, der Uni- und der Fakultätsgeschichte. Dazu schnaufen wir uns die Clemens Hofmeister-Stiege nahe der Fakultät hoch in Richtung Festung.
Dürnberger: "Die Stiege führt direkt von der Altstadt rauf auf den Mönchsberg und man hat einen wunderbaren Blick. Mit wenig Aufwand muss man sagen auf den Dom, auf die anderen Kirchen, auf die Festung. Und man kann ruhig noch weiter rauf. Sei es in die eine Richtung hin zur Festung Salzburg oder der anderen Richtung Mönchsberg rauf. Museum der Moderne. Also das ist sehr interessant, weil man innerhalb kürzester Zeit eigentlich im Grünen ist, mitten in der Stadt. (...) Wenn wir jetzt auf die Altstadt von Salzbug schauen, dann schauen wir auch auf Universitätsgeschichte. Die hängt mit dem Dom zusammen. Erzbischof Paris Lodron war der Namensgeber der Universität Salzburg. Und wir schauen auf die Abtei Sankt Peter: Die Benediktiner spielen natürlich eine wesentliche Rolle. 1622 wird die Universität gegründet als eine Art Projekt der Benediktiner im süddeutschen Raum. Sie wollten sich hier ein akademisches Standbein aufbauen. Das heißt, wir haben eine alte Benediktiner-Universität, die dann aber 1810 aufgelöst wird. Was aber nicht aufgelöst wird, ist der theologische Studienbetrieb. Der läuft weiter, ebenso wie eine medizinische Hochschule. Und dann beginnen im 19. Jahrhundert bereits die Versuche, Salzburg wieder zur Universitätsstadt werden zu lassen. Es gelingt im 19. Jahrhundert noch nicht, aber es taucht eine Idee auf, die dann später auch prägend wird: Es muss nicht notwendig eine Benediktiner-Universität sein, aber eine katholische Uni. Das schafft man aber in der Art und Weise nicht - Und dann gibt es etwas, das mir sehr am Herzen liegt: die Salzburger Hochschulwochen. Sie sind als Sommeruniversität konzipiert und sollten eigentlich das Uni-Projekt Salzburg neu beleben und voranbringen und die Gründung der Uni Salzburg promoten. Das gelingt - aber es gelingt anders als erwartet. Denn es ist eben keine katholische, auch keine Benediktiner-Uni mehr, sondern es ist seit 1960 eine staatlich errichtete Uni, an der die Theologie nach wie vor eine wichtige Rolle spielt."
… spielt da nach wie vor eine wichtige Rolle drin – das hört man gern in diesem Podcast, der langsam an sein Ende kommt. Wer sich im Übrigen von Salzburg bezaubern lassen will und Uni- bzw. Theologie-Luft schnuppern will, dem seien dazu die Salzburger Hochschulwochen empfohlen, von denen ja bereits die Rede war. Sie finden heuer vom 31. Juli bis 6. August zum Thema "Reduktion. Warum wir mehr Weniger brauchen" statt. Alles weitere dazu im Netz unter www.salzburger-hochschulwochen.at. Eine prima Einstiegsdroge in die Theologie im Allgemeinen und in die Salzburger Theologie im Besonderen.
Vielen Dank fürs Zuhören sagt Henning Klingen.